Über mich

Servus, mein Name ist Anissa und ich habe eine Fruktoseintoleranz! Okay, das klang jetzt ein wenig wie bei den anonymen Alkoholikern.

Aber fangen wir mal von vorne an: Wie es vielen Betroffenen geht, hatte ich über drei Jahre hinweg durchgehend schlimme Bauchschmerzen, litt unter Übelkeit und war ständig krank. Also fing eine Ärztetortour an mit Blutabnahmen, Ultraschall und noch so einigem mehr. Am Schluss war klar (zumindest der entsprechenden Internistin), ich habe ein psychisches Problem. Wie könnte es auch anders sein 😑

Naja, ein letztes Mal wollte ich es damals noch bei meiner neuen Hausärztin versuchen (die habe ich schließlich gebraucht, da ich mich ja leider öfter krank schreiben lassen musste). Sie war wirklich unglaublich verständnisvoll, hat sich Zeit genommen und kam dann als erste von allen Ärzten mit dem Vorschlag, zunächst einen Atemtest auf Laktose- und Fruktoseintoleranz zu machen. Und was soll ich sagen? Bingo! Der Fruktoseatemtest schlug voll durch!

Nun weiß ich seit Dezember 2015, dass ich eine Fruktoseintoleranz habe (natürlich pünktlich zur Weihnachtszeit). Der Schock saß erstmal tief – vor allem nachdem ich eine riesige Liste in die Hand gedrück bekommen habe, was ab jetzt „tabu“ ist – aber wenigstens wusste ich endlich, was los war. Aber ich hatte einen Joker in Person meiner besten Freundin, denn die hat zu meinem Glück Zöliakie!

Ok, das klingt jetzt irgendwie fies, das habe ich selber gehört. Aber das macht tatsächlich Sinn: wir kennen uns bereits seit dem Kindergarten und sind dann mit Anfang 20 zusammen in eine WG gezogen. Ich wusste zwar schon vorher, dass sie Zöliakie hat, allerdings lernt man die Bedeutung dessen als nicht direkt betroffene Person erst richtig in einem gemeinsamen Haushalt kennen. Dementsprechend merkte ich nur allzu deutlich, was es bedeutet, mit einer Lebensmittelunverträglichkeit zu leben. Und genau das hat mir dabei geholfen, nicht sofort nach der Diagnose aufzugeben. Denn ich hatte das lebende Beispiel vor mir: das ist alles nicht so schlimm. In diesem Sinne: Liebe Mona, vielen herzlichen Dank für dein positives Beispiel!

Natürlich habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Ich hatte Schmerzen, eine leichte Depression und wollte am liebsten gar nichts mehr essen. Doch nachdem ich meine dreiwöchige Karenzzeit hinter mir hatte und ich spürte, wie es sich anfühlte, keine Schmerzen zu haben (oh ja, das hatte ich tatsächlich vergessen), kamen die Lebensgeister Stück für Stück zurück.

Ein Problem gab es aber noch: ich liebe Süßigkeiten! Und leider Gottes nicht einfach nur Schokolade oder Gummibärchen, sondern Schokoriegel, Torten und Eiscreme! Und nichts davon konnte ich einfach so einkaufen.

Zu meinem Glück, habe ich aber schon immer gerne gebacken. Also fing ich an, einfach noch viel mehr zu backen!
Ich möchte nicht lügen, meine ersten fruktosearmen Backstücke waren miserabel! Ich habe ein normales Muffinrezept aus dem Internet genommen, ersetzte den Zucker durch Traubenzucker (Verhältnis 1:3) und schob sie genau den Rezeptangaben nach in den Ofen. Ergebnis: staubtrockene, leicht gesüßte Muffins, die man sicherlich auch als Wurfwaffe benutzen hätte können.
Leider habe ich diese aber auch (ohne sie vorher zu probieren) mit in die Arbeit mitgenommen, um mit meinen Arbeitskollegen meinen Abschied zu feiern (ich habe damals die Abteilung gewechselt). Es könnte eventuell sein, dass sie danach ganz froh waren , dass ich gewechselt habe 😅

Aber mit der Zeit wurde es immer besser und meine Kollegen freuen sich inzwischen, wenn ich etwas Gebackenes mitbringe – glaube ich zumindest…

Es gibt einfach unglaublich viele tolle Rezepte, die darauf warten, gebacken zu werden – da wird es nicht langweilig. Meistens nehme ich ganz normale Rezepte aus dem Internet und wandele sie auf meine Verträglichkeit und meinen Geschmack ab. Aber hin und wieder stoße ich dabei auf Grenzen. Aktuelles Beispiel: Macarons! Bisher sind sie bei mir immer schief gegangen: entweder wollte die „Haut“ nicht antrocknen, oder sie zerliefen einfach im Backofen oder sonst irgendetwas ging schief. Das ist wirklich frustrierend! Also suchte ich im Internet nach fruktosearmen Rezepten für Macarons in der Hoffnung, auf Tipps zu stoßen, wie ich es besser machen könnte. Aber: Pustekuchen – ich habe nichts gefunden. Und so festigte sich in mir der Entschluss, einen fruktosearmen Backblog zu machen. Ich möchte andere dabei unterstützen, die vor ähnlichen Problemen stehen und gleichzeitig meine Freude und Erfahrungen im Backen weitergeben. Und hoffentlich lerne ich so auch noch ganz viel!

In diesem Sinne: ran an den Backofen 🙂

Eure Anissa